Rahel - Spitalgeburt, 1. Kind

"Gott musste mich durch das neue, unbekannte Land tragen"


Am Morgen um 7:30 bemerkte ich meinen Blasensprung. Doch Wellen setzten erst langsam gegen 16 Uhr ein. Gegen 17:30 Uhr merkte ich, dass mich etwas Übermächtiges mit jeder Welle überkommt. Ich sagte daher ganz offen, "jetzt hab ich Angst" und merkte auch, wie ich "zu" machte.

 

Um gegenzusteuern und dem Keinen Raum zu geben, sagte ich schnell dagegen: "und ich gehe im Vertrauen auf Gott weiter, ich öffne mich und werde weich". Das war mehr eine Vernunftsaussage als ein Gefühl - aber ich meinte, was ich sagte.

 

Ein kritischer Punkt war, dass ich seit 18 Uhr in ein Spital wollte, das 24 Fahrminuten entfernt liegt. Doch zu dieser Zeit war dichter Berufsverkehr und Stau in der Googlemaps-Vorhersage angezeigt. Prognose: 1 Stunde Fahrzeit. Da die Wehenabstände schon 3 Minuten waren, wusste ich nicht, wie ich eine Stunde im Auto durchstehen würde. Also warteten wir weiter daheim, bis die Anzeige um 19:40 die tatsächliche Fahrzeit von 24 Minuten zeigte und fuhren dann los. 

 

Kurz nach 20 Uhr im Spital waren wir im Spital.
Es hat mir sehr geholfen, mit Gott voran zu gehen.
Er musste mich durch dieses Neue, das unbekannte Land tragen. Die größte Überraschung war für mich, dass es bei der Erstuntersuchung hieß, ich sei voll eröffnet, hätte 75% der Geburt schon geschafft und würde bitte sofort in den Entbindungssaal gehen.

 

Ich durfte dann eine natürliche, spontane Geburt in den Armen meines Mannes zu mir vertrauter Musik (Dave`s Birth Musik) erleben in einem Raum mit gedämpftem Licht. Die Hebamme führte mich gut durch die Geburt, nahm das Kind auf und reichte mir dann um 22 Uhr unseren Sohn auf meinen Bauch. Die Nabelschnur lies man auspulsieren bevor sie mein Mann durchtrennte und uns wurde viel Zeit zum Bonding und ersten Anlegen gelassen.

 

Im Großen und Ganzen bleibt nach der Geburt ein Gefühl der Überraschung: wie schnell alles ging und wie "leicht" es dann doch am Ende war. Jetzt genießen wir in Dankbarkeit unser Zusammensein.

 

Was mir während der Geburt sehr geholfen hat:

+ am Morgen Dorothees "Stund` für die Geburt" zu hören

 + mich bewusst dafür zu entscheiden, an dem Punkt, wo ich Angst habe, weiter zu gehen. 

 + das Wort Schmerz und Wehen innerlich zu ersetzen mit intensivem Gefühl (das überwältigend werden kann). In Wehen eher "Wellen" zu sehen hat mir geholfen durch sie hindurch zu tauchen - was ich auch im realen Leben liebe. 

 + Musik: von Dave (Birth Musik von 24 Karat), "Ort der Hingabe" von Johannes Hartl

 + Atmung

 + Tönen (oft auf A)